„Die Papstreise
nach Lourdes ist - nach menschlichem Ermessen – sicher!“ mit diesen Worten bestätigte
am Dienstag der Bischof von Lourdes, Jacques Perrier, entsprechende Spekulationen.
Ein genauer Zeitpunkt stehe allerdings noch nicht fest, sagte er bei der Vorstellung
des Jubiläumsprogramms im Vatikan. Anlass der Reise: der einhundertfünfzigste Jahrestag
der Marienerscheinungen von Bernadette Soubirous.
„Der Papst hat mir in
der Tat am 18. Juli diesen Jahres persönlich einen Brief zum Jubiläum der Marienerscheinungen
geschrieben. Da heißt es, ich vertraue der Vorsehung Gottes meine Hoffnung an, einmal
zu einem wichtigen Moment während dieses Jubiläumsjahres zu ihnen kommen zu können.“
Während
des Jubiläumsjahres werden in Lourdes acht Millionen Pilger erwartet. Pilgern sei
keineswegs nur etwas für besonders fromme Katholiken, so Bischof Perrier.
„Es
ist ein Phänomen unserer Zeit, dass im Alltag das Religiöse ziemlich unter die Räder
gekommen ist. Daher müssen Zeiten, Orte und Handlungen gefunden werden, damit der
Glauben einen Ausdruck findet. Das heißt, mit der Tradition der Wallfahrten sind wir
in der Mitte der Mission der Kirche und nicht am Rand.“
An der bevorstehenden
Eröffnung der Feierlichkeiten in Lourdes am 6. Dezember soll als Vertreter des Vatikans
der Präsident der Missionskongregation, Kardinal Ivan Dias, teilnehmen. Die Schlussveranstaltung
ist für den 8. Dezember 2008 vorgesehen. Lourdes in den französischen Pyrenäen
wurde durch die Marienerscheinungen der damals 14-jährigen Bernadette Soubirous weltberühmt.
Die erste von mehreren Visionen erfolgte am 11. Februar 1858. Inzwischen pilgern
jährlich rund fünf Millionen Menschen zu der Grotte Massabielle, deren Wasser viele
als heilkräftig ansehen. Die katholische Kirche hat im Laufe der Jahrzehnte 68 medizinisch
unerklärliche Heilungen in Lourdes als Wunder anerkannt. Ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres
solle eine internationale mariologische Konferenz sein, sagte Vincenzo Battaglia,
Präsident der internationalen Päpstlichen Marianischen Akademie. Bei der für den
4. bis 8. September geplanten Fachtagung in Lourdes werde es um Marienerscheinungen
in Geschichte, Glaube und Theologie gehen. Ein besonderer Akzent werde dabei auf der
Ökumene liegen, vor allem auf dem Dialog mit der Orthodoxie. Beobachter schließen
nicht aus, dass der Papst-Besuch zu diesem Termin stattfindet.