USA: Leitfaden für Präsidentenwahl und Studie über Pädophilie
Die katholische Bischofskonferenz
der USA hat am Montag (Ortszeit) ihre viertägige Herbsttagung in Baltimore eröffnet.
Unter anderem werden die amerikanischen Oberhirten einen neuen Vorsitzenden wählen
als Nachfolge von Bischof William Skylstad von Spokane, der das Gremium seit November
2004 leitete. Zudem will die Konferenz einen Katalog moralischer Anhaltspunkte für
die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen erarbeiten. Seit 1970 veröffentlichen die
katholischen Bischöfe zu jeder US-Präsidentenwahl einen Leitfaden für katholische
Wähler. Dazu meint der scheidende Präsident der Bischofskonferenz, Bischof Skylstad:
„Der
Leitfaden ist als Unterstützung für die Wähler gedacht, damit sie sich besser auf
die politischen Wahlen vorbereiten können. Gerade bei den kommenden Wahlen wird es
sehr nützlich sein, um sich von den massiven Werbeauftritten der Kandidaten nicht
verblenden zu lassen. Wichtig ist: Es handelt sich nicht um eine konkrete Wahlempfehlung
für den einen oder anderen Kandidaten. Erstmals wird dieser Leitfaden von der gesamten
Bischofskonferenz approbiert. Bisher war das die Aufgabe einer Kommission.“
Die
Bischofskonferenz, die insgesamt rund 67 Millionen US-Katholiken repräsentiert, hatte
in den vergangenen Jahren in Folge der Skandale um sexuellen Missbrauch an Einfluss
in der US-Politik verloren.
„Was die Fakten und Zahlen der Missbrauchsopfer
betrifft, so ist die jüngste Studie, die wir publiziert haben, sehr aufschlussreich.
Diese Untersuchung berücksichtigt den gesellschaftlichen Kontext des Landes. Wir Bischöfe
hoffen, dass diese Studie nicht nur der Kirche helfen kann, sondern der gesamten amerikanischen
Gesellschaft. Uns ist bewusst, dass es ein wichtiges Thema ist. Beweis dafür ist,
dass eine so große und bedeutende Institution wie die Kirche eine solche Studie macht.
Wir verfolgen diesen Weg, um das Phänomen zu verstehen und zu bekämpfen.“