Die katholische Kirche hat das Ausscheiden von Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD)
aus der Bundesregierung bedauert und ihn als Mitstreiter der Katholischen Soziallehre
gewürdigt. Zugleich zeigte der Leiter des Katholischen Büros bei der Bundesregierung,
Prälat Karl Jüsten, am Dienstag Respekt dafür, dass der Vizekanzler in der derzeitigen
familiären Situation politische Aspekte hintanstelle. Es sei zu hoffen, dass die Sozialdemokraten
bei diesen Themen Kontinuität zeigten und zur sozialen Ausgestaltung der Reformprozesse
beitrügen. Auch die Deutsche Bischofskonferenz äußerte großen Respekt und Bedauern
über das Ausscheiden Münteferings aus der Regierung. Müntefering hatte an dem vorangegangenen
Spitzentreffen vor einer Woche wegen der Krankheit seiner Frau nicht teilgenommen
und auch die vergangene Woche weitgehend in Bonn verbracht, wo sie in einer Klinik
operiert worden war. Müntefering hat in einem früheren Interview bestätigt, dass er
beim ersten schweren Ausbruch der Krankheit 2002 einen Rücktritt erwogen habe. (kna/reuters
13.11.2007 mg)