Papst Benedikt ist
besorgt über die Bürgerkriegsgefahr im Libanon. Beim Angelusgebet an diesem Sonntag
mahnte er, von der bevorstehenden Präsidentenwahl hänge womöglich sogar das "Überleben
des Libanons und seiner Institutionen" ab. Traditionell steht das Amt des libanesischen
Staatspräsidenten einem Christen zu. Die Christen des kleinen Landes sind aber politisch
gespalten: Ein Teil unterstützt die anti-syrische Regierungslinie, ein anderer sogar
die schiitische Hisbollah. Libanons Bischöfe versuchen darum unter Hochdruck, die
Christenführer untereinander zu einigen. Das Datum für den Wahlgang ist gestern erneut
verschoben worden, um noch Chancen auf einen Kompromiß auszuloten - am 21. November
soll die Wahl schließlich stattfinden und nicht schon am Montag. Papst Benedikt meinte
dazu: "Das libanesische Parlament wählt bald einen neuen Staatschef, und wie die vielen
Initiativen dieser Tage deutlich zeigen, geht es da um einen heiklen Übergang - von
ihm hängt das Überleben des Libanons und seiner Institutionen ab. Ich teile die Sorgen,
die der maronitische Patriarch, Kardinal Nasrallah Sfeir, kürzlich geäußert hat. Und
ich teile auch seine Bemühungen, damit sich im neuen Präsidenten wirklich alle Libanesen
wiedererkennen. Bitten wir Unsere Liebe Frau des Libanon, dass alle interessierten
Kräfte ihre Privatinteressen auch mal hintanstellen können und in sich eine echte
Leidenschaft für das Gemeinwohl entdecken!" (rv 11.11.2007 sk)