Im "Fall Sabo" fordert das Erzbistum Bamberg, Heimatdiözese des suspendierten Priesters
Franz Sabo, den Röschenzer Pfarradministrator auf, von sich aus das Anstellungsverhältnis
zu kündigen. Das berichtet die "Basler Zeitung" von diesem Donnerstag. Franz Sabo
habe ein Schreiben des Generalvikars von Bamberg erhalten. Dieser fordere ihn auf,
selbst das Anstellungsverhältnis mit der Kirchgemeinde Röschenz zu beenden. Sabo solle
Bischof Kurt Koch Gehorsam erweisen. Der Entzug der "Missio canonica" und die Suspendierung
habe weltweite Geltung.
Der Streit um Sabo geht auf das Jahr 2003 zurück, als
dieser in einem Zeitungsartikel scharfe Kritik an Bischof Koch und der katholischen
Führung übte. Koch entzog Sabo, Pfarradministrator in Röschenz, 2005 die "Missio canonica"
und suspendierte ihn später auch in seinem priesterlichen Amt. Die Kirchgemeinde Röschenz
weigert sich jedoch, Sabo zu entlassen. Das Baselbieter Kantonsgericht hat am 5. September
einstimmig entschieden, dass die Kirchgemeinde ihrem Pfarrer Sabo nicht kündigen muss.
Sabo sei in seinen Grundrechten verletzt worden, weil ihm Bischof Koch kein rechtliches
Gehör gewährt habe. Der Entzug der "Missio canonica" dürfe deshalb nicht zu einer
Kündigung des Arbeitsverhältnisses führen.