2007-11-08 15:34:31

D: Mehr Chancen für benachteiligte Jugendliche


RealAudioMP3 Benachteiligte Jugendliche müssen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt erhalten – und dieses Thema soll sich auch die Kirche auf die Fahnen schreiben. Das schlägt die Landesstelle für Katholische Jugendsozialarbeit der Freisinger Bischofskonferenz vor. Bei ihrer Herbstvollversammlung, die heute zu Ende ging, sprachen die Oberhirten auch über das Thema Jugendarbeitslosigkeit. Michael Kroll ist Geschäftsführer der katholischen Landesstelle für Jugendsozialarbeit in Bayern.
 „Wir merken, dass die Jugendlichen, die ganz unten in der sozialen Kette stehen, da nach wie vor keine Chance haben, am wirtschaftlichen Aufschwung zu partizipieren. Das heißt, die Jugendlichen, die nicht von sich aus in der Lage sind, einen Ausbildungsplatz zu finden, die keinen Schulabschluss geschafft haben, die eine Ausbildung nicht abschließen, weil sie bestimmte Defizite haben, haben auch jetzt keine Chance, tatsächlich in Ausbildung und Arbeit zu münden. Deswegen sind wir der Ansicht, dass Gesellschaft und Kirche sich dafür einsetzen müssen, dass auch diese Jugendlichen gerade in diesen wirtschaftlich besseren Zeiten eine Chance bekommen.“

Konkret fordert die kirchliche Jugendsozialarbeit,

„dass Firmen jetzt, wo die Wirtschaft wieder besser läuft, tatsächlich sich auch trauen, Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu geben, die mehr Begleitung brauchen. Diese Begleitung heißt zum Beispiel: sozialpädagogische Unterstützung während der Ausbildung. Da fordern wir, dass dort der Staat, die Bundesagentur für Arbeit mehr Geld investieren in die Begleitung von Jugendlichen während ihrer Berufsausbildung.“

Die Appelle richten sich vor allem an die Politik. Dass die bayrischen Bischöfe sich des Themas annehmen wollen, ist allerdings erfreulich, meint Kroll.

„Wir wissen, dass das kirchliche Bewusstsein an vielen Stellen dafür gar nicht da ist, dass Kirche diese Arbeit selber leistet, und wenn hier Kirche, die Pfarrer vor Ort und jeder einzelne in den Pfarrgemeinde wüsste, was Kirche hier leistet und dann schauen könnte, was können Pfarreien machen. Oder wenn Bischöfe im Rahmen ihrer Lobbyarbeit auch mal an diese Gruppe denken, dann wären wir auch schon sehr froh.“

 Flächendeckend gibt es in Bayern 90 Einrichtungen katholischer Träger der Jugendsozialarbeit, die für die berufliche Integration benachteiligter junger Menschen wirken, ferner 60 Jugendwohnheime für Auszubildende, 13 Beratungsstellen für jugendliche Migranten und eine von katholischen Trägern überall im Freistaat angebotene Schulsozialarbeit. Weitere Themen der Herbsttagung der Freisinger Bischöfe waren die Priesterausbildung, neue Formen der Bestattung, die bayrische Härtefallkommission sowie die aktuellen Parteiprogramme.
(rv 08.11.207 mc)









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