Die ehemals sehr christlich
geprägte Begeisterung für die Einheit Europas ist geschwunden. Die meisten Europäer
stöhnen über Fremdbestimmung durch Brüsseler Behörden. Das sieht auch der eingefleischte
Europäer Erwin Teufel so, der früher Ministerpräsident in Baden-Württemberg war. Er
weiß, dass die Herzen der Bürger Europas heute kaum erreicht werden: „Wir erreichen
sie nicht durch die tägliche Praxis in Brüssel, die eher abschreckend ist für die
europäischen Bürger und die ja auch zu einem radikalen Rückgang der Akzeptanz der
europäischen Union geführt haben.“ Die Europäer sollten wieder wissen, wie
und wo Europa entstanden ist. Erwin Teufel hat dafür ein eindringliches Bild: „Europa
ist auf drei Hügeln erbaut: erstens auf der Akropolis von Athen, zweitens auf dem
Kapitol in Rom und drittens auf Golgotha.“ Es geht um die Ursprünge des Alten
Kontinents. Europa darf nicht nur Wirtschaftsverbund sein, nicht nur Sicherheitsvereinigung,
sondern Kultureinheit. Und um dies zu erkennen, braucht es Besinnung möglichst vieler
Europäer, sagt Teufel: „Ich halte es für außerordentlich wichtig, dass wir uns
auf die Wurzeln Europas besinnen, denn ich glaube, dass wir mit der Europäischen Union,
mit diesem Gedanken, nicht nur die Köpfe der Europäischen Union erreichen müssen.“
Es geht Erwin Teufel um einen neuen europäischen Geist – mehr in der Radioakademie
„Die christlichen Wurzeln Europas“ von Pater Eberhard von Gemmingen. (rv 06.11.2007
gem/bp)