2007-11-04 13:35:15

Österreich: "Die Wurzeln überhaupt"


Die Botschaft der biblischen Schöpfungsberichte kann kaum überschätzt werden - in ihr liegen die Wurzeln von Religion überhaupt. Die Krise von Religion ist auch eine Krise des Schöpfungsbewusstseins, und was Erlösung meint, kann ohne Schöpfungstheologie nicht verstanden werden. Das meinte der Prager Philosoph Jan Sokol jetzt bei einem Vortrag in Wien. Die Verkündigung des christlichen Glaubens in einer gründlich säkularisierten Welt stelle neue und bisher kaum bewältigte Forderungen. Es sei aber zugleich auch eine Gelegenheit, die Inhalte und Formulierungen dieses Glaubens zu überdenken. Das bedeute nicht, dass man auf etwas verzichten müsste, sondern - wie im Fall der Schöpfungsberichte - etwas halb Vergessenes neu zur Geltung zu bringen.
Mit einer "Rehabilitierung" des Schöpfungsglaubens sei vor allem eine Korrektur der weit verbreiteten Meinung möglich, Religion bedeute eigentlich nur moralische Verbote, so Sokol. Religion sei nicht eine Gelegenheit zu neuen erlesenen "Erlebnissen", sondern "ernsthafte Annahme der Verpflichtung, in der die Menschen als Lebende stehen". Damit sei sie aber auch etwas, das alle Menschen verbinden sollte: "Das bietet eine bessere Basis für das Gespräch mit anders - oder gar nicht - religiösen Menschen".
(kap 04.11.2007 sk)







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