In diesen Tagen tagt
die UNO-Vollversammlung in New York. Mit dabei ist auch der Vertreter des Heiligen
Stuhls, Erzbischof Celestino Migliore. Dieser hatte im Glaspalast davor gewarnt, beim
Kampf gegen den Terrorismus die Rechtsstaatlichkeit aufs Spiel zu setzen. Zugleich
mahnte er aber den Schutz der Religionsfreiheit weltweit an, einer Grundvoraussetzung
für den Dialog und den Frieden, so der Vatikangesandte:
„In der Tat ist
die Frage nach dem interreligiösen und interkulturellen Dialog zur Zeit sehr präsent
bei den Vereinten Nationen; und das ist auch gut so. Denn dieser Dialog ist ein Instrument
um Frieden zu erreichen, um jenes friedliche Zusammenleben zu erlangen, nach dem wir
uns alle sehnen. Allerdings muss dieser Dialog ausgehen „von“ und hinführen „hin“
zu einer größeren Achtung der Menschenrechte und der Förderung der Religionsfreiheit.“
Besonders
dringlich sei Rechtsstaatlichkeit im Zusammenhang mit den Blasphemie-Gesetzen, unter
denen besonders christliche Minderheiten zu leiden hätten.
„Wir fordern
– und wir denken, dass das der Menschenwürde entspricht – dass diese Fragen angegangen
werden. Man muss rechtsstaatlich mit denen umgehen, die der Blasphemie angeklagten
werden. Häufig werden nur Schauprozesse geführt, und die Angeklagten haben keinerlei
Möglichkeiten, sich zu verteidigen. Die Strafen, vor allem wenn es sich um die Todesstrafe
handelt, sind maßlos. Daher fordern wir, die entsprechenden rechtlichen Regelungen
zu revidieren und die in solche Prozesse involvierten Personen wirklich zu respektieren.“