UNO: Fünf Millionen Unterschriften gegen Todesstrafe
Fünf Millionen Unterschriften
gegen die Todesstrafe sollen morgen dem Präsidenten der 62. UNO-Vollversammlung, dem
mazedonischen Diplomaten Srgjan Kerim, überreicht werden. Die Unterschriftensammlung
hat unter anderem auch die katholische Basisgemeinschaft Sant´Egidio organisiert.
Die Unterzeichner aus 153 Ländern verlangen darin eine weltweite Aussetzung der Exekutionen,
wie der Sprecher von Sant'Egidio, Mario Marazita, gegenüber Radio Vatikan erklärt.
„Das weltweite Moratorium durch die Vereinten Nationen würde zwar den einzelnen
Ländern die Abschaffung der Todesstrafe nicht aufzwingen, doch ein solcher Beschluss
würde einen bedeutenden moralischen Druck auf diese Länder ausüben. Damit würde ein
internationaler juristischer Standard festgelegt, an dem sich jeder Staat messen könnte.
Dann könnte keine Regierung mehr Ausreden suchen, um die Todesstrafe in eigenen Land
zu rechtfertigen. Darum wäre ein Durchbruch bei den Vereinten Nationen zu diesem Thema
wichtig.“
Die von Sant'Egidio mitinitiierte Kampagne wird von der „World
Coalition Against the Death Penalty“ und zahlreichen Menschenrechtsorganisationen
getragen. An der Übergabe der Unterschriften nimmt laut Sant´Egidio auch die US-amerikanische
Ordensfrau Helen Prejean teil. Die Aktivistin gegen die Todesstrafe wurde durch ihr
später verfilmtes Buch „Dead Man Walking“ bekannt. (rv 01.11.2007 mg)