In Burma haben abermals
buddhistische Mönche gegen die Militärregierung demonstriert. Im September waren ihre
Massenproteste niedergeschlagen worden. Augenzeugen berichteten, in der Stadt Pakokku
seien gestern rund 200 Mönche durch das Zentrum marschiert und hätten dabei Gebete
gesungen. Für den Missionar und Burma-Experten Pierro Gheddo handelt es sich um ein
„Alarmsignal“.
„Die Mönche in Burma repräsentieren die Einstellungen der
Bevölkerung. Die Mönche sind bereit, sich den schrecklichen Gefängnissen, der Folter
oder sogar dem Tod zu stellen, wenn nur die Regierung eine neue Verfassung erlässt.
Denn ein Volk kann nicht 40 Jahre lang eine solche brutale Diktatur aushalten. Die
Burmesen möchten den wirtschaftlichen und sozialen Rückstand mit anderen Staaten in
Südostasien wieder gutmachen.“
Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights
Watch“ (HRW) wirft der Regierung in Burma vor, massenweise Kindersoldaten zu rekrutieren.
Möglicherweise werde der Einsatz des Militärs gegen protestierende Mönche und Oppositionsanhänger
dies noch verstärken. Pierro Gheddi:
„Das war schon immer der Fall. Bereits
vor vielen Jahren, als ich Burma bereiste, sah ich 14-jährige Kindersoldaten. Erwachsene
Männer entführen Kinder und zwingen sie, mit Waffen umzughen. Das Volk akzepiert solche
Dinge passiv. Der einzige Ausweg wäre meiner Meinung nach mehr Druck auf China, denn
nur die Regierung in Peking kann auf die Militärdiktatur in Burma einwirken. China
hat ein großes Interesse an Burma, da dieses Land einen guten Zugang zum Indischen
Ozean hat.“