Ein Christ solle auch
ein guter Bürger sein. Daran hat Benedikt XVI. bei der Generalaudienz erinnert. Vor
30.000 Menschen unter strömendem Regen sprach der Papst über Maximus von Turin. Eine
Bischofsgestalt, die in politisch und sozial schwieriger Zeit „wesentlich zur Verbreitung
und Festigung des Glaubens in Norditalien beigetragen“ habe. „Im Jahre 398 wurde
Maximus Bischof von Turin. Weitere Daten über sein Leben sind spärlich; dafür vermitteln
aber die ungefähr 90 Predigten, die von ihm erhalten sind, das Bild eines leidenschaftlichen
Seelsorgers. Maximus konnte als Hirte und Lehrer das christliche Volk in einer nicht
einfachen Zeit um sich sammeln. Von außen bedrohten immer wieder Barbareneinfälle
die Bevölkerung, im Inneren herrschten soziale Spannungen und es galt, dem Verfall
und der Auflösung der zivilen Ordnung entgegenzuwirken. In dieser Situation zeigt
Maximus in seiner Verkündigung die tiefe Verbindung zwischen dem Verhalten des Bürgers
und des Christen auf. Ein christliches Leben zu führen heißt zugleich seine Bürgerpflichten
wahrzunehmen. Seine Predigten machen das gewachsene Bewusstsein der politischen Verantwortung
der kirchlichen Autorität sichtbar, die damals angesichts der Unzulänglichkeit ziviler
Verwaltung nach und nach deren Funktionen übernimmt. Auch heute, wenn auch unter gewandelten
Umständen, bleibt die Verwobenheit der Pflichten eines ehrlichen Bürgers mit denen
eines guten Christen aufrecht: Die Einheit des Lebens der Christen erfordert die Kohärenz
zwischen Glauben und Leben, zwischen Evangelium und Kultur.“ Die Kirche gedenkt
heute übrigens nicht des Heiligen Maximus, sondern eines aus der Heimat des Papstes:
Bischof Wolfgang von Regensburg. Aus Süddeutschland waren auch besonders viele Pfarreien
und Chöre nach Rom gekommen. Benedikt dankte für zahlreiche musikalische Beiträge
und legten den deutschsprachigen Pilgern ans Herz: „Bemühen wir uns nach dem
Beispiel des heiligen Maximus, die Anstrengungen des täglichen Lebens in Einklang
mit den Werten des Glaubens zu erfüllen. Dann findet unser Tun Sinn und Halt in Gott.
Der Herr segne euch alle.“ (rv 31.10.2007 bp)