Pierre Bürcher, der bisherige Weihbischof des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg in der
Schweiz, wird Bischof des nordeuropäischen Bistums Reykjavik (Island). Papst Benedikt
XVI. ernannte den 61-Jährigen heute zum Nachfolger des Niederländers Johannes Baptist
Matthijs Gijsen, der am 7. Oktober 75 Jahre alt wurde und damit aus dem Amt scheidet.
Bürcher ist derzeit Präsident des Hilfswerks Catholica Unio Internationalis und bei
der Schweizer Bischofskonferenz Leiter des Dikasteriums „Interreligiöser Dialog". Der
gebürtige deutschsprachige Oberwalliser Pierre Bürcher freut sich über seine neue
Aufgabe in der skandinavischen Bischofskonferenz. „Als Hirte aller werde ich vor
allem ein eingewanderter Bischof unter den vielen eingewanderten Katholiken sein.
Ich muss alles neu entdecken. Es ist für mich eine erstmalige Erfahrung mit dieser
Insel. Deshalb werde ich nächstens mit den Priestern und Ordensleuten auf Island in
Kontakt treten. Das wird dann unsere erste Zusammenkunft sein, auf die ich mich sehr
freue.“ Das Bistum von Reykjavik ist zweieinhalb Mal so groß wie die Schweiz.
Von den fast 300.000 Einwohnern sind weniger als 10.000 Katholisch. Doch in den letzten
Jahren hat die Kirche dort einen starken Zuwachs erfahren. Markantes Ereignis für
die isländischen Katholiken war 1989 der Besuch von Papst Johannes Paul II. aus Anlass
1000 Jahre Christentum auf der Insel. „Das Bistum hat nur wenige einheimische
Priester. Deshalb stammen auch die meisten Bischöfe in den skandinavischen Ländern
aus anderen europäischen Nationen. Beispielsweise ist der Bischof von Stockholm, Anders
Arborelius, Präsident der skandinavischen Bischofskonferenz, im südschweizerischen
Kanton Tessin geboren. Ich werde damit zum zweiten in der Schweiz geborener Bischof
der skandinavischen Bischofskonferenz sein. In der Schweizer Bischofskonferenz war
ich unter anderem verantwortlich für die Bereiche ´Katechese und Jugend´. Derzeit
bin ich in der Schweizer Bischofskonferenz mitverantwortlich für die Ökumene. Diese
Erfahrung wird für mich auf Island sehr wichtig sein.“ Die Schweizer Bischofskonferenz
(SBK) versicherte Bürcher Gebet und Unterstützung als „Migrant unter Migranten“. In
der Schweiz war Bürcher verantwortlich für das Dikasterium „Interreligiöser Dialog“.
Dem Gespräch mit dem Islam habe er wertvolle Impulse gegeben, heißt es in einer Erklärung
der SBK. (rv 30.10.2007 mg/bp)