Nach dem Versuch der französischen Organisation „L'Arche de Zoé“, 103 afrikanische
Kinder nach Frankreich auszufliegen, hat die Justiz des Tschad formell Anklage gegen
16 Europäer erhoben. Neun Franzosen seien wegen Kindesentführung und Betrugs angeklagt,
sieben Spanier wegen Komplizenschaft, erklärte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft
in der Stadt Abéché. Es handle sich um „ein trauriges Schauspiel, in der vor allem
die Kinder zu leiden hätten“, sagte Joël Roumeas vom Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS)
im Tschad gegenüber Radio Vatikan. „L'Arche de Zoé“ hatte nach eigenen Angaben
103 Waisenkinder aus der sudanesischen Krisenregion Darfur nach Frankreich ausfliegen
wollen, um sie vor dem Tod zu bewahren. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zweifelte
daran, dass es sich ausschließlich um Waisenkinder handelte. Auch UNICEF hatte das
Vorgehen scharf kritisiert. (afp/reuters/rv 30.10.2007 mg)