Sri Lanka: Erzbischof, Kritik an Medienberichte über Rebellenkämpfe
Der Erzbischof von
Colombo hat die Berichterstattung über die Rebellenkämpfe kritisiert. Hinter den Zahlen
stünden Menschen. Gestern hatte das Militär in Sri Lanka bekannt gegeben, dass bei
einem Anschlag der separatistischen Tamil-Rebellen auf eine Militärstation im Norden
des Landes mindestens 10 Rebellen ums Leben gekommen seien. Seit mehreren Tagen vermeldet
das Militär der Insel unkommentiert fast täglich die Zahl getöteter Rebellen. Für
Erzbischof Oswald Gomis ist diese Kommunikationsart „unverständlich“: „Im Fernsehen
oder in den Zeitungen wird viel über diese Auseinandersetzungen berichtet. Doch es
kommt auf die Mediengesellschaft an, wie die Nachrichten vorgestellt werden. Denn
für die einen Medien handelt es sich um gerechtfertigte Verteidigungsmaßnahmen der
Regierung, während andere Medienunternehmen kritischer sind. Dank Internet gibt es
so viele Meinungsmacher, dass es nun einfach nicht mehr klar ist, wer Recht oder Unrecht
hat. Das ist tragisch.“ Die Aufständischen kämpfen für einen unabhängigen tamilischen
Staat im Norden und Osten des Landes. Seit Beginn des Konflikts vor mehr als 20 Jahren
sind etwa 70.000 Menschen getötet worden. (rv 30.10.2007 mg/bp)