Der verbale Schlagabtausch zwischen Grünen-Politikern und Bischöfen geht weiter. Der
grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck bezeichnete den Kölner Kardinal Joachim Meisner
gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel als einen „Hassprediger“. Er reagiert
damit auf eine Äußerung Meisners zum angeblichen Sittenverfall in Europa und dem „Triebbündel“
Mensch, das sein Schöpfungsgedächtnis verloren habe. In einer Predigt im Schweizer
Wallfahrtsort Einsiedeln hatte Meisner Anfang Oktober wörtlich gesagt: Die „sogenannten
alternativen Modelle menschlichen sexuellen Zusammenlebens sind aber unwahr, und darum
für den Menschen im Kern verderblich. Die Menschheit richtet sich hier selbst zugrunde.“
Dazu Beck im Spiegel: „Kardinal Meisner betätigt sich einmal mehr als selbstgerechter
Hassprediger, denn er spricht ganzen Gruppen von Menschen die Existenzberechtigung
ab.“ Das Erzbistum Köln erklärte am Mittag, es „wird die Aussagen von Herrn Volker
Beck gegen Joachim Kardinal Meisner genau prüfen und sich weitere Schritte vorbehalten.
Bekanntlich hat das Erzbistum erst im Juni wegen der Bezeichnung ,Hassprediger’ eine
Einstweilige Verfügung gegen den Kölner Kabarettisten Jürgen Becker erwirkt.” Der
stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU),
wies Becks Aussage als „grobe Beleidigung“ und „indiskutable Kritik“ zurück. Vergangene
Woche war es zwischen dem Augsburger Bischof Walter Mixa und Claudia Roth zu einem
verbalen Schlagabtausch gekommen. Die Grünen-Chefin hatte den Kirchenmann einen „durchgeknallten,
spalterischen Oberfundi“ genannt. (spiegel-online/pm 27.10.2007 bp)