Der einzige christliche private Fernsehsender in Palästina steht vor dem Aus. Der
Sender „Al-Mahed“ („Christi Geburt“) mit Standort Bethlehem diente Christen, Juden
und Muslimen als Gesprächsforum und war Sprachrohr ihrer Probleme, meldet der katholische
Pressedienst Zenit. Der griechisch-orthodoxe Direktor Samir Qumsieh betrachtet seinen
kleinen Fernsehsender als ein religiös-politisches Medium. Nun müsse er es aus wirtschaftlichen
Gründen „gezwungenermaßen“, wie er der Presse mitteilte, aus der Hand geben. Vor rund
einem Jahr informierte die Nachrichtenagentur Asianews über die Drohungen, denen der
Menschenrechtsaktivist Qumsieh ausgesetzt war. In seinen Sendungen hatte er von mehr
als 140 Übergriffen gegen Christen berichtet. Der Privatsender wurde in den vergangenen
Jahren dank einer Investition in Höhe von 800.000 US-Dollar ausgebaut. Die italienische
Tageszeitung „Il Foglio“ spricht davon, dass 140.000 US-Dollar genügten, um den Betrieb
aufrechtzuerhalten. Die Schließung des Senders ist auch durch die starke Abwanderung
von Christen aus Palästina verursacht. Qumsieh befürchtet, dass sich die christliche
Gemeinde in Palästina in den kommenden zwölf Jahren vollständig auflösen könnte. (zenit
26.10.2007 bp)