Mehrere Rebellengruppen aus der Krisenregion Darfur wollen die Friedensgespräche mit
der Regierung in Khartum boykottieren. Damit drohen die im libyschen Syrte angesetzten
Gespräche noch vor ihrem Beginn zu scheitern. Die UNO und die Afrikanische Union hatten
die Friedensverhandlungen gemeinsam angestoßen. Doch nach zweiwöchigen Vor-Verhandlungen
beschlossen sechs Rebellen-Gruppen jetzt im südsudanesischen Juba, nicht nach Syrte
anzureisen. "Wir wollen kein zweites Abuja", so ein Rebellenführer. Abuja in Nigeria
war der Ort, an dem letztes Jahr eine Rebellengruppe einen Waffenstillstand für Darfur
unterzeichnete, der der Region aber keinen Frieden zurückgab. Der Rebellenführer verwies
zur Begründung für das Nein auf fortgesetzte Angriffe von Regierungsmilizen in Darfur;
außerdem hätten die Rebellen nicht genug Zeit gehabt, sich auf eine gemeinsame Linie
für Verhandlungen zu einigen. In Khartum warfen jetzt Regierungskreise den früheren
Rebellen des Südsudans vor, die Darfur-Rebellen zu ihrem Nein angestiftet zu haben.
Der Süden wolle damit offenbar erneut auf seine Schwierigkeiten mit der Regierung
im Norden aufmerksam machen. (afp 24.10.2007 sk)