Interview: Paride Taban, Bischof aus dem Südsudan.
Der emeritierte Bischof
von Torit im Südsudan, Paride Taban, ist unzufrieden mit dem, was man landläufig den
"Friedensprozeß" für Südsudan nennt. Es reiche nur ein Knopfdruck des aus seiner Sicht
"islamistischen Regimes in Khartum", um die Lage im Süden wieder bis hin zum Krieg
eskalieren zu lassen. "Sie versuchen, die Religion für Machtzwecke zu mißbrauchen",
so der Bischof. Auch ohne Waffenhandlungen sei die Lage im Südsudan unerträglich:
„Wenn es einen richtigen Krieg gibt, dann wissen die Menschen, dass es Krieg gibt,
und stellen sich darauf ein. Aber dies hier ist wie ein „Kalter Krieg“, der immer
noch anhält. Das Schlimme ist: Die internationale Gemeinschaft redet nicht mehr über
den Südsudan, sie spricht nur noch über über Darfur. Sie sehen die Menschen im Süden
zwar leiden, doch sobald man sie um Entwicklungshilfe bittet, sagen sie: „Entschuldigung
- unser Geld ist für den Darfur“.
In unserem Audio-Angebot: ein ausführliches
Interview mit Taban.