2007-10-22 10:51:22

Schweiz: "Vom Westen durchgekaut"


Die gängigen theologischen und ethischen Prinzipien des westlichen Christentums lassen sich nicht unbesehen mit der afrikanischen Lebenswelt verbinden. Zu diesem Schluss kommt der Freiburger Professor für Moraltheologie und Sozialethik, Bénézet Bujo, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur kipa. Er fordert die katholische Kirche auf, ihre Botschaft an den schwarzen Kontinent anzupassen. Seit 1989 lehrt der aus Bunia im Osten der Demokratischen Republik Kongo stammend Bujo an der Universität Freiburg in der Schweiz. Wörtlich meinte der Theologe: "Für die Kirche darf die Ehe erst nach den Zeremonien vollzogen werden,
während für die Afrikaner die Feier fortdauert und die Hochzeit bis zum Tod weitergeht. Die Kirche und die christliche Moral beurteilen dieses Vorgehen als Konkubinat. Also können die Ehepartner keine Sakramente empfangen. Hierin hat in Afrika immer ein Problem bestanden." Ähnlich verhalte es sich mit Polygamie und anderen, traditionell afrikanischen Ehe-Modellen. Bujos Fazit: "Die Inkulturation als solche hat nicht stattgefunden. Es könnte auch ein afrikanisches Modell der Ehe geben, das christlich und trotzdem nicht westlich ist. (Doch) Afrika ... hat das Evangelium in einer für die abendländische Kultur durchgekauten Weise
bekommen."
(kipa 22.10.2007 sk)







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