Die eigentlich für Dienstag vorgesehene Wahl eines neuen Präsidenten wird abermals
verschoben. Sie soll erst am 12. November stattfinden, um den streitenden Parteien
noch mehr Zeit für einen Konsens zu geben. Nach dem Scheitern einer ersten Wahlrunde
am 25. September verschiebt der Parlamentspräsident die Wahl nun schon zum zweiten
Mal. Kardinal Nasrallah Sfeir, der maronitische Patriarch von Beirut, versucht mit
einer ganzen Reihe von Gesprächen, unter den zerstrittenen christlichen Führern des
Libanon Chancen auf Einigkeit in der Präsidentenfrage auszuloten. Das politische System
im Libanon ist schon seit Monaten gelähmt; die Christen sind in eine anti-syrische
Fraktion und in Unterstützer der Hisbollah gespalten. Das Präsidentenamt wird laut
Verfassung mit einem Christen besetzt; die Personalfrage könnte sich, wenn sie nicht
bald gelöst wird, als äußerst explosiv für den Vielvölkerstaat Libanon erweisen. (afp
22.10.2007 sk)