„Keine Gewalt im Namen Gottes“ Papst trifft Teilnehmer des Int. Friedenstreffens
„Keine Gewalt im Namen
Gottes“, an diese Wahrheit erinnerte Papst Benedikt XVI. bei einem Treffen mit Delegationsleitern
des Internationalen Friedenstreffens, das von der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio
veranstaltet wird. Unter anderen nahmen der ökumenische Patriarch Bartholomaios, Israels
Oberrabbiner Jona Metzger, der Rektor der Kairoer El-Azhar-Universität Ahmed El-Tayyeb
sowie Landesbischof Wolfgang Huber als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in
Deutschland daran teil. In seiner Ansprache erinnerte der Papst an die besondere Verantwortung
der Religionen, um den Frieden und die Versöhnung unter den Völkern zu fördern:
„Angesichts
einer Welt, die von Konflikten zerrissen ist, und wo zuweilen Gewalt im Namen Gottes
gerechtfertigt wird, ist es wichtig zu betonen, dass Religionen niemals zu Vehikeln
des Hasses werden können; niemals kann man unter Anrufung des Namen Gottes das Böse
und die Gewalt rechtfertigen.“
Die Religionen könnten vielmehr wertvolle
Ressourcen liefern für den Aufbau einer friedlichen Menschheit, weil sie vom Frieden
zu den Herzen der Menschen sprechen.
„Die katholische Kirche will den Weg
des Dialogs weitergehen, um das Verständnis unter den verschiedenen Kulturen, Traditionen
und religiösen Weisheiten zu fördern. Ich wünsche mir sehr, dass dieser Geist sich
immer mehr verbreitet, vor allem dort, wo Spannungen herrschen, wo die Freiheit und
der Respekt des Nächsten negiert werden und die Männer und Frauen leiden an den Folgen
der Intoleranz und des Unverständnisses.“
Beim Eintreffen im Priesterseminar
wurden dem Papst neben einer dreistöckigen Zitronencremetorte mit seinem Namenszug
auch einige ungewöhnliche Krippenfiguren präsentiert: Die handgroßen bemalten Terrakotten
stellen den Papst im weißen Talar, einen Rabbiner und einen orthodoxen Patriarchen
dar, ferner zwei Imame, einen in Orange gekleideten buddhistischen Mönch und einen
Hindu-Priester. Ein neapolitanischer Künstler hatte die Figuren in Anspielung auf
die berühmte Krippentradition der Stadt geschaffen.