D: Ethikbischof gegen Änderung der Stichtagsregelung
Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger wendet sich nachdrücklich gegen eine Änderung
der Stichtagsregelung im Stammzellgesetz. Das führe zu einer systematischen Aushöhlung
des Embryonenschutzes, so der Weihbischof, der Mitglied des Nationalen Ethikrates
ist. Die Stichtagsregelung im deutschen Stammzellgesetz diene dem Schutz des Lebensrechtes
menschlicher Embryonen, da sie von Deutschland aus Anreize zur Herstellung und Vernichtung
embryonalen menschlichen Lebens verbiete. Bundesforschungsministerin Annette Schavan
(CDU) hatte sich im Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ für eine neue Stichtagsregelung
beim Stammzellgesetz ausgesprochen. Sie halte eine Verschiebung des Stichtages für
richtig, solange er in der Vergangenheit liege und keinen Anreiz für den Verbrauch
von Embryonen schaffe, sagte Schavan, da es in dieser Frage ein nicht aufzulösendes
„ethisches Dilemma“ gebe. Demnach verträten Forscher die Auffassung, dass man das
Wissen aus der embryonalen Stammzellenforschung als Referenz für die Forschung mit
adulten Stammzellen benötige. Einen völligen Wegfall der Stichtagsregel für den Import
embryonaler Stammzellen nach Deutschland schloss die Ministerin allerdings aus. Dies
würde die Substanz des Gesetzes schädigen. (pm 20.10.2007 mc)