2007-10-19 12:13:24

Türkei: "Nicht in der Vergangenheit verharren"


Der armenische Patriarch der Türkei, Mesrob II., hat sich gegen eine geplante Armenier-Resolution des
US-Repräsentantenhauses ausgesprochen. Er fürchte, eine solche Resolution würde die Beziehungen der Armenier in der Türkei zur Mehrheits-Gesellschaft "vergiften", so der Patriarch vor Journalisten. Mit der Entschließung, die demnächst im US-Kongress abgetimmt werden soll, würden die Massaker an den Armeniern im untergehenden Osmanischen Reich als Völkermord gebrandmarkt.
Ausdrücklich stellte sich Mesrob II. hinter den Vorschlag des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, eine paritätisch besetzte Historikerkommission mit der Untersuchung der Ereignisse von 1915 zu betrauen. Die Völkermords-Resolution war in der vergangenen Woche vom Außenausschuss des US-Repräsentantenhauses verabschiedet worden und soll innerhalb der nächsten sechs Wochen dem Plenum vorgelegt werden. Erdogan hat derweil im Meinungsartikel einer US-Zeitung zu Dialog und Wiederversöhnung mit Armenien aufgerufen: "Wir suchen nach Wegen, diese schwierigen Fragen zu lösen und unsere Beziehungen zu Armenien zu verbessern, können aber auch nicht in der Vergangenheit verharren", so Erdogan.
(kna/reuter 19.10.2007 sk)







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