2007-10-19 14:32:20

Burma: Vertreibungen und Flucht


Mindestens 76.000 Angehörige ethnischer Minderheiten sind im letzten Jahr vor schweren Menschenrechtsverletzungen aus ihren Dörfern im Osten von Burma geflohen. Dies stellte ein Bündnis von
Menschenrechtsorganisationen, die im Grenzgebiet von Thailand und Burma arbeiten, in ihrem neuen Jahresbericht fest. "Am schlimmsten treffen Gewalt und Verfolgung die christlichen Karen", erklärte
der Burmaexperte der "Gesellschaft für bedrohte Völker", Ulrich Delius. Im Karen-Gebiet hätten 43.000
Dorfbewohner vor Übergriffen der Armee fliehen müssen. Mindestens 167 Dörfer im Osten Burmas seien zerstört worden oder hätten von ihren Bewohnern aufgegeben werden müssen, da sie von der Armee
zwangsumgesiedelt worden seien. "Für die ethnischen Minderheiten im Vielvölkerstaat Burma sind Vertreibung und Verfolgung nicht erst seit dem Aufstand der Mönche alltäglich", erklärte Delius.

Rund 109.000 Angehörige ethnischer Minderheiten seien von der Militärjunta im Osten des Landes zwangsumgesiedelt worden. Mit der Beschlagnahme von Land durch die Militärs, durch Zwangsumsiedlungen, willkürliche Besteuerungen, Zwangsarbeit und Erpressung habe die Verarmung der ethnischen Minderheiten massiv zugenommen. Auch sei ihre Versorgung mit Nahrungsmitteln oft nicht garantiert, weil internationale Hilfsorganisationen die Not leidende Bevölkerung in den von der Außenwelt
abgeriegelten Nationalitätengebieten nicht erreichten. "Rund 99.000 Angehörige der Minderheiten verstecken sich vor den Soldaten der Junta in den zwischen Widerstandsgruppen und der Armee umkämpften
Nationalitätengebieten", erklärte Delius.

(pm 19.10.2007 sk)







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