Aufgrund der jüngsten Verhaftungswelle in Burma hat Japan seine Finanzhilfen noch
weiter eingeschränkt. Außenminister Masahiko Komura kündigte in Tokio an, sein Land
werde geplante Hilfen an Burma in Höhe von rund fünf Millionen Euro zunächst zurückhalten.
Auch die EU-Außenminister hatten sich gestern auf schärfere Sanktionen für Burma geeinigt.
Doch Europa hat mehr Verantwortung, betont der UNO-Sondergesandte für Burma, Ibrahim
Gambari, im Gespräch mit Radio Vatikan:
"Mich bestärkt die Übereinkunft,
die wohl in erster Linie von den Außenministern Großbritanniens und Frankreichs geschrieben
wurde. Das legt nahe, dass die Haltung gegenüber Burma mehr braucht als nur Sanktionen.
Es muss da auch einige Anreize geben, so dass wir bei der Zusammenarbeit mit der Regierung
von Burma einige der Ursachen der Unruhen ansprechen können.“
Gambari hat
gestern an die Militärregierung des Landes appelliert, die Festnahmen von Oppositionellen
einzustellen und alle politischen Gefangenen wieder freizulassen. Das ist auch eine
Forderung des Roten Kreuzes. Die Organisation durften seit zwei Jahren die Gefängnisinsassen
nicht besuchen, so der Konrektor des Internationalen Ausschusses des Roten Kreuzes
in Burma, Theirry Bibaux:
„Wir haben in den Gefängnissen von 1990 bis Ende
2005 gearbeitet, da war dies noch möglich. Wir haben die Haftanstalten im ganzen Land
besucht. Ich bin sicher, dass die Familien wissen, was unsere Organisation für die
Häftlinge getan hat. Das Rote Kreuz wünscht sich, wieder Zugang zu den Gefängnissen
zu haben, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Wir sind natürlich sehr besorgt,
was die humanitäre Lage vor allem im Gefängnis angeht, aber auch über die Situation
im Grenzgebiet. Der Dialog mit den Autoritäten muß wieder aufgenommen werden, damit
wir unsere Arbeit wie in der Vergangenheit fortsetzen können.“ (rv 16.10.2007
ap)