Mit Enttäuschung reagiert der Vatikan auf die Nachricht, dass die russisch-orthodoxe
Kirche ihre Teilnahme an katholisch-orthodoxen Theologengesprächen im italienischen
Ravenna ausgesetzt hat. Der Pressesprecher des Papstes, Jesuitenpater Federico Lombardi,
erklärte, der Vatikan habe durch ein Statement aus Moskau davon erfahren. Beim zeitweiligen
Rückzug der russisch-orthodoxen Delegation von den hochrangigen Gesprächen gehe es
um einen "innerorthodoxen Konflikt", so Lombardi. Es sei "zu hoffen, dass solche inter-orthodoxen
Schwierigkeiten nicht den offiziellen Dialog zwischen der Orthodoxie und der katholischen
Kirche beeinträchtigen und dass sie bald gelöst werden können". Die Delegierten aus
Moskau protestieren gegen die Teilnahme einer "Estnischen Apostolischen Kirche" an
den Beratungen in Ravenna. Der Heilige Synod der russisch-orthodoxen Kirche berät
heute in Moskau über den Streit und über den theologischen Dialog mit dem Vatikan.
Beobachter fragen sich nun, welche Auswirkungen das Fernbleiben Moskaus als der
zahlenmäßig größten orthodoxen Kirche vom Dialog mit Rom für die Beratungen hat, bei
denen das Kirchenverständnis im Mittelpunkt steht. (rv/kap 12.10.2007 sk)