Der Auswärtige Ausschus
des US-Repräsentantenhauses hat gestern in einer Resolution den "Völkermord" an den
Armeniern explizit als "Genozid" anerkannt. Die türkische Regierung ist darüber tief
verärgert, und in ihre Beziehungen zur US-Führung kommt ein eisiger Ton hinein. Martin
Lessenthin, Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte
(IGFM), erklärt gegenüber Radio Vatikan die Hintergründe: "In der Türkei gibt
es große innenpolitische Probleme, gerade wenn es um dieses Thema geht. Die AKP Regierung
von Herrn Erdogan hat andere Parteien im Nacken. Von daher gibt es Fortschritte nur
auf Millimeterebene. Im Moment ist eher das Gegenteil an der Oberfläche zu sehen,
nämliche eine gespielte Entüstung. Aber diese gespielte Entrüstung wird nicht von
Dauer sein, eine solche Stimme aus den USA, die USA ist die Weltmacht Nummwer Eins,
das akzeptieren auch die Realpolitker in der Türkei, wird beitragen, dass der Weg
der Erkenntnis letztlich auch Ankara erreicht."
Am Sonntag hören Sie im
Wocheninterview das gesamte Gespräch.