Der Exodus von Irakern
aus ihrem Land hält an. Jeden Tag flüchten Tausende von Irakern vor der Unsicherheit
und Schikanen in Nachbarländer. Offizielle Schätzungen sprechen von zwei Millionen
Binnenflüchtlingen und zwei Millionen Irakern, die ins Ausland geflohen sind. Auch
im Libanon kommen seit Ausbruch des Irakkriegs 2003 immer wieder Flüchtlingsfamilien
an, darunter viele Christen. Der Generalsekretär der Abteilung Migration bei der Caritas
Libanon, Raymond El-Hachem, sagte gegenüber Radio Vatikan:
„Es sind mindestens
tausend irakische, christliche Familien im Libanon, und diese Familien bestehen fast
alle aus sechs bis sieben Personen. Die christlichen Iraker, die in den Libanon gekommen
sind, können in drei Kategorien aufgeteilt werden. Die erste besteht aus Ärzten, Ingenieuren,
Professoren, die in den Libanon mit normalen Visa und ohne irgendwelche Probleme gekommen
sind. Die zweite Kategorie besteht aus Personen, die der Mittelschicht angehören.
Auch sie sind in den Libanon legal eingereist, weil sie glaubten, hier Arbeit finden
zu können; aber einmal angekommen, haben sie das Problem, keine Arbeitserlaubnis und
keine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten.“
Und diese Menschen leben nun
im Libanon ein Leben in wirklicher Armut, weil sie hier keinen Arbeitsplatz finden
können, so El-Hachem weiter.
„Es gibt auch noch eine dritte Kategorie:
Das sind die illegalen Immigranten, die in den Libanon durch eine Mafia gekommen sind
- zur Hälfte durch eine lokale, zur anderen Hälfte durch eine syrische Mafia. Es handelt
sich um Menschen, die viel dafür bezahlen, um in das Land hineinzukommen. Und wenn
sie dann erst hier sind, haben sie keine Möglichkeit, zu arbeiten. Sie sind praktisch
gezwungen, ein Zigeunerleben zu führen.“ (rv 12.10.2007 ap)