Der amerikanische Kongress hat das Vorgehen der Türkei gegen die Armenier zu Beginn
des 20. Jahrhunderts als "Völkermord" anerkannt; die Türkei ist darüber empört. Der
Kongress-Ausschuss in Washington verabschiedete ungeachtet der Warnungen des amerikanischen
Präsidenten George Bush und der Drohungen aus der Türkei eine kritische Resolution
zu Armenien. Mit 27 zu 21 Stimmen stimmte das Komitee für Auswärtige Angelegenheiten
des Repräsentantenhauses gestern dafür. In der Resolution heißt es, dass die Verfolgung
und Vertreibung von Armeniern im Osmanischen Reich im Ersten Weltkrieg als „Völkermord“
einzustufen ist. Das amerikanische Außenministerium erklärte nach dem Votum öffentlich
sein Bedauern über die Entscheidung. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip
Erdogan äußerte gegenüber dem türkischen Fernsehsender CNN Turk, dass dies für die
Vereinigten Staaten eine "spürbare Schwächung ihrer Partnerschaft mit einem sehr wichtigen
Verbündeten in der Region" zur Folge haben werde. (afp/faz 11.10.2007 ap)