Papst Benedikt XVI.
hat bei der heutigen Generalaudienz zum Gebet für die Ökumene aufgerufen. Er erinnerte
an die Arbeiten der 10. Vollversammlung der so genannten „Gemischten internationalen
Kommission für den theologischen Dialog“ zwischen der katholischen Kirche und der
Orthodoxie. „Die Versammlung behandelt ein theologisches Thema von besonderem
ökumenischen Interesse: das der ekklesiologischen und kirchenrechtlichen Konsequenzen
der sakramentalen Gestalt der Kirche, kirchliche Gemeinschaft, Konziliarität und Hierarchie.
Ich bitte euch, mit mir gemeinsam dafür zu beten, dass dieses Treffen helfe zur vollen
Einheit zwischen Katholiken und Orthodoxen zu gelangen und dass man baldmöglichst
den Kelch des Herrn miteinander teilen kann.“ In seiner Katechese sprach der
Papst über Hilarius von Poitiers. Er zähle „zu den großen Verteidigern des Glaubens
an die Gottheit Jesu Christi“. „Hilarius wurde um 310 in Potiers geboren und
empfing als Erwachsener die Taufe, nachdem ihn die Suche nach der Wahrheit zum christlichen
Glauben geführt hatte. Zum Bischof seiner Heimatstadt gewählt, geriet Hilarius bald
in die theologischen und politischen Auseinandersetzungen über den Arianismus. 356
wurde er in die Verbannung nach Phrygien in Kleinasien geschickt, wo er die verschiedenen
Strömungen der östlichen Theologie kennenlernte. Mit versöhnlichem Geist suchte er
die weniger radikalen arianischen Gruppen an den nizänischen Glauben heranzuführen
und so die Spaltung zu überwinden. Nach seiner Rückkehr nach Poitiers wirkte er bis
zu seinem Tod im Jahr 367 tatkräftig an der Festigung des katholischen Glaubens in
Gallien und Norditalien mit. In seinem theologischen Hauptwerk ,De Trinitate’ will
Hilarius die Gottheit Jesu Christi und die Einheit und Gleichheit von Vater und Sohn
auf der Grundlage des Taufglaubens – des Bekenntnisses zu Gott Vater, Sohn und Heiligem
Geist – und auf dem rechten Verständnis der Heiligen Schrift aufzeigen. Hilarius erinnert
schließlich daran, dass der Glaube und die Treue zu Gott ein Geschenk ist, um das
wir stets neu bitten müssen. Mehrere zehntausend Gläubige waren auf den Petersplatz
gekommen. Papst Benedikt hieß die Fußballer Ancona, die jüngst als vermeintlicher
Bischofsclub in die Schlagzeilen gekommen waren, sowie einige Pilgergruppen aus Deutschland
besonders willkommen. „Mit Freude grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher
Sprache; unter ihnen die Seminaristen des Bistums Würzburg mit ihrem Bischof Friedhelm
Hofmann, Gäste des Collegium Germanicum et Hungaricum, die jungen Musiker von der
Humboldt-Universität Berlin mit ihren Gästen und Förderern, die anlässlich der Aufführung
der Messe Tu es Petrus nach Rom gekommen sind, sowie die Schulgemeinschaft des Mariengymnasiums
Warendorf. Liebe Freunde, der Besuch der Gräber der Apostel hier in Rom erneuere und
stärke euch im Glauben an den Dreifaltigen Gott. Dazu schenke euch der Herr seine
Gnade.“ (rv 10.10.2007 bp)