Die Kirche in Brasilien
hat derzeit zwei Schwerpunkte: die sozialen Bedingungen verbessern und der wachsenden
Anziehungskraft der Sekten begegnen. Diese Probleme stehen auch bei den aktuellen
Ad Limina-Besuchen der brasilianischen Bischöfe ganz oben. Der Präsident der Bischofskonferenz,
Erzbischof Geraldo Lyrio Rocha aus Mariana, erklärte gegenüber Radio Vatikan: „Eine
der größten Herausforderungen ist die soziale Lage, die immer schlimmer wird. Das
Leid unseres Volkes ist auch das Leid der Kirche. Eine andere Frage, die sich uns
stellt, ist die des ,religiösen Übergangs’. Viele Katholiken wechseln zu diesen neuen
religiösen Gruppierungen, viele erklären sich für religionslos.“ Die brasilianischen
Oberhirten sprechen von Landflucht oder zumindest Wanderbewegungen auf der Suche nach
Einkommen und Nahrung. „Diese Situation ist dafür verantwortlich, dass diem Menschen
ihre Wurzeln verlassen und zur leichten Beute werden; sie werden sehr schwach für
den Einfluss der Sekten.“ Die Kirche wolle eine Antwort geben, sagt Rocha,
und zum Beispiel kleine Gemeinden und Gemeinschaften gründen: „Kleine Gemeinden,
in denen die Menschen enger zusammenleben können, sich mehr helfen und mehr Solidarität
üben können. Vor allem können sie das Wort Gottes besser kennen lernen und besser
danach leben, können die Sakramente und die Gottesdienste erleben.“ Rocha hofft,
dass die Katholiken auf diese Weise ihrer Kirche treu blieben. Aber nicht nur: „Das
Leben in den kleinen Gemeinden kann einen missionarischen Geist gegenüber den Mitmenschen
in Brasilien erwecken, aber auch eine Öffnung zur Missionierung der Völker.“ (rv
10.10.2007 bp)