Vergangene Woche stand
es in allen Zeitungen: Bischöfe kaufen einen Fußballverein. Angeblich wollten die
italienischen Oberhirten Uli Hoeness nacheifern und hätten den Dritt-Liga-Club „Ancona
Calcio“ gekauft. Die Fakten sehen allerdings anders aus: Der Club aus Mittelitalien
hat sich den Ethik-Codex der italienischen Sportorganisation C.S.I. zu eigen gemacht.
Bei diesem Codex geht es darum, dass Gewalt und Intoleranz im Fußball Einhalt geboten
werden soll. Die christliche Organisation C.S.I wird aber nicht von den Bischöfen
geführt und hat auch keine finanzielle Abmachungen mit dem Fußballverein geschlossen.
Der Direktor des vatikanischen Pressesaals, Pater Federico Lombardi, erläutert dazu:
„Der
Vatikan und die italienische Bischofskonferenz haben mit der Sache überhaupt nichts
zu tun. Es gibt einzelne Initiativen, die gestartet wurden und die etwas Positives
schaffen möchten. Es ist eine gute Sache, wenn man sich christliche ethische Grundhaltungen
im Sport oder im Leben vornimmt. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass der Vatikan
oder die Bischofskonferenz neue Besitzer des entsprechenden Vereins seien. Katholische
Laien können in vielen Bereichen viel Gutes tun; das gilt auch für den Sport.“
Morgen
wird die Mannschaft aus Ancona an der Generalaudienz teilnehmen. Pater Lombardi betont
aber, dass oft Sportvereine sowie andere Institutionen bei den Audienzen teilnehmen.
Dies bedeute nicht, dass der Papst diese Vereine auch aktiv unterstütze. (rv 09.10.2007
mg)