Sorge um die Zukunft
der Christen im Heiligen Land hat der Präsident der Deutschen Assoziation des Souveränen
Malteser-Ritterordens, Erich Prinz von Lobkowicz, geäußert. In Gesprächen mit einheimischen
Christen habe er wachsende Angst über die politischen Entwicklungen der vergangenen
Jahre bemerkt, sagt Lobkowicz am Rand der Malteser-Wallfahrt ins Heilige Land.
„Bei
allen sehen wir auf der einen Seite die Freude im Heiligen Land, im Land Christi,
an den Heiligen Stätten leben zu dürfen. Auf der anderen Seite sehen wir aber auch
eine Angst über die Entwicklungen der letzten Jahre und gerade im Bereich der arabischen
Christen in Bethlehem darf man nicht verschweigen, dass eine große Abwanderung durch
die politischen Entwicklungen zu sehen ist, die uns natürlich sehr betrübt. Bethlehem
war eine überwiegend christliche Stadt, wo jetzt noch 20 Prozent Christen auf 80 Prozent
Angehöriger des Islam kommen.“
Sein Orden versuche, die Not der Menschen
in den palästinensischen Gebieten durch die 1990 gegründete Malteser-Geburtsklinik
in Bethlehem zu lindern, so Lobkowicz.
„Das Geburtskrankenhaus in Bethlehem,
wo inmitten dieser belagerten Stadt, die jetzt von dieser Mauer umschlossen ist, auf
höchstem Niveau Geburtsmedizin und Neonatologie betrieben wird, in einem prachtvollem
Krankenhaus, das alles durch die Spenden der Ordensmitglieder finanziert wird. Der
Zustand der Klink, die Motivation der Ärzte und Schwestern hat meine Erwartungen bei
weitem übertroffen. Wir werden in diesem Jahr über 3.300 Kinder dort zur Welt bringen.
Es gibt in ganz Deutschland keine Klinik, die so viele Geburten hat.“
Lobkowicz
kündigte zudem an, dass der Ritterorden seine Behinderten-Wallfahrten ins Heilige
Land wieder aufnehmen werde. Diese seien zwar vorübergehend wegen der Unruhen der
vergangenen Jahre unterbrochen worden; mittlerweile sei jedoch wieder eine erste Gruppe
aus München in Planung. Mit den Wallfahrten folge der Ritterorden der besonderen Bitte
der Päpste in den vergangenen Jahren, wieder in die Heimat Jesu zu reisen. Mit
rund 1.300 Pilgern aus mehr als 30 Ländern handelt es sich nach Informationen der
Franziskaner-Kustodie im Heiligen Land um die größte Einzelwallfahrt seit dem Zweiten
Weltkrieg. Sie geht morgen zu Ende. (rv/kna 09.10.2007 mg)