2007-10-07 12:10:00

Iran: "Nicht nur auf Ahmadinedschad hören"


RealAudioMP3 In der EU ist man sich uneinig über die künftige Haltung gegenüber dem Iran. Frankreich will härtere EU-Sanktionen, Deutschland hingegen ist zurückhaltend. Es geht um die Frage, wie dem iranischen Atomprogramm Einhalt geboten werden kann. Für Unruhe hatte zuletzt der Vorschlag von Regierungschef Ahmadinedschad gesorgt, Israel nach Nordamerika zu „versetzen“, und damit von der Landkarte des Nahen Ostens auszuradieren.
Wir haben mit Jusefi Eshkavari gesprochen, er ist schiitischer Mullah, wurde aber wegen seines Einsatzes für die Menschenrechte von einem religiösen Gerichtshof im Iran in den Laienstand versetzt.
Er glaubt, dass die Ankündigung Ahmadinedschads, mit der internationalen Atombehörde zusammenarbeiten zu wollen, nur dazu dient, internationale Resonanz zu erzielen.
 
„Die Welt sollte meiner Meinung nach vielmehr darauf achten, was diejenigen denken, die wirklich im Iran zu entscheiden haben. Zum Beispiel der Wächterrat oder der Expertenrat – bei beiden ist der frühere Präsident Rafsandschani Vorsitzender. Oder Ali Laridschani, der Verhandlungsführer des Iran in Nuklearfragen: Sie sind mit der derzeitigen Politik nicht einverstanden.“

Die Menschrechtssituation sei weiterhin schlecht, aber es gebe auch Hoffnungszeichen.

„Die Menschenrechte werden laufend in allen Bereichen verletzt, vor allem was die Pressefreiheit, die Frauen, die Jugend und ethnische Minderheiten angeht. Allerdings sind viele junge Menschen in studentischen Vereinigungen organisiert dank der Rechte, die sie sich erkämpft haben. Auch der der iranische Journalismus ist jung, weil die jungen Leute das Verlangen nach freier Meinungsäußerung haben. Besonders die Frauen haben viele Organisationen gegründet, die ernsthaft um die Rechte kämpfen, die ihnen zur Zeit noch verweigert werden.“

(rv 07.10.2007 mc)








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