Vatikan: 498 spanische Bürgerkriegs-Märtyrer werden seliggesprochen
Die katholische Kirche spricht am 28. Oktober 498 Spanier selig, die in den 30er Jahren
wegen ihres Glaubens gewaltsam zu Tode kamen. Das teilte die Spanische Bischofskonferenz
gestern mit. Dem Kommunique zufolge wird Papst Benedikt XVI. bei der Zeremonie auf
dem Petersplatz in Rom anwesend sein, die vom Präfekten der Kongregation für die Selig-
und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Jose Saraiva Martins, geleitet wird. Die Kirche
rechnet mit der Teilnahme von rund einer Million Menschen. Die meisten Opfer wurden
während der religiösen Verfolgung im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) von Anhängern
der Republikaner umgebracht. Die katholische Kirche stand damals überwiegend auf der
Seite der gegnerischen Falangisten des putschenden Armeegenerals Francisco Franco
(1892-1975). Bereits Papst Johannes Paul II. hatte seit 1987 fast 500 getötete spanische
Katholiken seliggesprochen und damit heftige Kritik von Opfern des Franco-Regimes
ausgelöst. Spanische Medien werten die Zeremonie am 28. Oktober wiederum als Protest
der nationalen Bischofskonferenz an einem von der sozialistischen Regierung geplanten
Gesetz zur Rehabilitierung von Verfolgten der Diktatur. Die Bischöfe hatten dagegen
erklärt, die Erinnerung an die Märtyrer sei „gegen niemanden gerichtet“, sondern solle
zur Versöhnung zwischen den Lagern beitragen. (kna 06.10.2007 mc)