Ein reformierter Pfarrer einer Kirchgemeinde in Graubünden darf sein Amt vorläufig
nicht mehr ausüben. Er hatte von einer hochbetagten Frau seiner Gemeinde hohe Geldgeschenke
entgegengenommen. Dem Pfarrer, der seit bald zwanzig Jahren in einer 300 Seelen zählenden
Gemeinde tätig ist, wirft die Evangelische Landeskirche unethisches Verhalten, unprofessionelle
Amtsführung und Unglaubwürdigkeit vor. Der Pfarrer räumte ein, in den vergangenen
acht bis neun Jahren mindestens 150.000 Franken (rund 90.000 Euro) entgegengenommen
zu haben. Die Frau, welche die Geldgeschenke machte, verstarb im Frühjahr dieses Jahres
im Alter von 99 Jahren. Die Annahme von Geldgeschenken sei Pfarrpersonen verboten,
gab die Evangelische Landeskirche heute bekannt. Dem seit heute suspendierten Pfarrer
wird außerdem vorgeworfen, das Berufsgeheimnis verletzt und als Besitzer eines Hauses
„Rachekündigungen“ ausgesprochen zu haben. (agenturen 05.10.2007 mg)