Papst Benedikt XVI.
ist heute in den Vatikan zurückgekehrt. Rund zwei Monate lang hatte er sich – wie
jedes Jahr - in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo aufgehalten. Nach der Generalaudienz
mit über 20.000 Pilgern auf dem Petersplatz bezog der Papst wieder seine Wohnung im
dritten Stock des Apostolischen Palastes. In seiner Predigtreihe über die Kirchenväter
und Figuren der frühen Kirchengeschichte erläuterte Benedikt XVI. die Lehren des nordafrikanischen
Bischofs Cyrill von Alexandrien. Dieser hatte die Einheit der göttlichen und menschlichen
Natur Christi gegen andere Deutungen verteidigt.
„Er wurde im Orient das
„Siegel der Väter“ genannt, weil er sich in seinen Werken auf die Kontinuität der
kirchlichen Lehrtradition und auf frühere geistliche Autoren, vor allem auf Athanasius,
einen seiner Vorgänger auf dem Bischofsstuhl von Alexandrien, berief. Cyrill wurde
vor allem durch seine Kontroverse mit Nestorius von Konstantinopel bekannt, die zum
Konzil von Ephesus im Jahre 431 führte. Nestorius lehnte es ab, Maria als „Mutter
Gottes“ zu bezeichnen, um hervorzuheben, dass Jesus ganz Mensch war und die Erlösung
durch sein Menschsein erfolgt ist. Cyrill bestand dagegen auf dem Titel „Gottesgebärerin“,
der die Einheit der Person Christi unterstreicht, die beide Naturen – die göttliche
und die menschliche – in sich verbindet.“
Christlicher Glaube sei in erster
Linie eine Begegnung mit Jesus, sagte Benedikt XVI. Seine Person gebe dem Leben einen
neuen Horizont. Zugleich hob der Papst hervor, dass theologische Forschung stets im
Dienst an der christlichen Einheit stehen müsse. Aufgabe der Bischöfe sei es, den
Glauben der Kirche nach der Tradition zu bewahren. An der Audienz bei sonnigem
Frühherbstwetter nahmen mehr Tausende Pilger aus den deutschsprachigen Ländern teil.
Ihnen sagte der Papst:
„Bleibt dem Nachfolger des Apostels Petrus verbunden
und unterstützt ihn durch euer Beten und Tun! Euch allen wünsche ich eine gesegnete
Zeit hier in Rom.“