2007-10-02 14:29:10

UNO: Appelle des Vatikan-Außenministers


RealAudioMP3 Die Reformen und personellen Veränderungen an der Spitze der Vereinten Nationen dürfe keine rein „physische“ sein. Die UNO müsse auch den Willen zur Erneuerung ihrer Werte und Ziele zeigen. Das forderte der vatikanische Außenminister, Erzbischof Dominique Mamberti, gestern vor der UNO-Vollversammlung in New York. 62 Jahre nach ihrer Gründung müssten die Vereinten Nationen einmal mehr deutlich „Nein zum Krieg und ebenso deutlich Ja zur Menschenwürde“ sagen.


Der Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten fasste in seiner Rede die ethischen Forderungen des Heiligen Stuhls an die internationale Staatengemeinschaft zusammen. Politische Interessen seien nie absolut, sondern müssten an der angeborenen Menschenwürde maß nehmen. Respekt vor der Würde des Menschen sei die ethische Grundlage für alle Friedensbemühungen und alle zwischenstaatlichen Beziehungen. Wo sie vergessen werde, wüchsen Unfrieden, Umweltzerstörung und soziale wie wirtschaftliche Ungerechtigkeit.
Mamberti, seit September 2006 im Amt, sprach bei seinem ersten Auftritt vor der UNO-Vollversammlung auch Einzelfragen an. Der Heilige Stuhl begrüße das Engagement des Staatenbundes für interreligiösen und interkulturellen Dialog. Doch der Vatikanmann schärfte ein: „Dialog zwischen Menschen verschiedener Religion und Kultur ist kein Optional, er ist unverzichtbar für Frieden und internationale Zusammenarbeit.“ Der Heilige Stuhl hoffe, dass das gestiegene Interesse weltweit zu einer größeren Achtung der Religionsfreiheit führe. Diese werde in „bestimmten Gegenden weiterhin missachtet oder gar verletzt“ und sei zum Vorwand für andere Formen der Diskriminierung geworden. Auch Religionsvertreter und Gläubige nahm Mamberti in die Pflicht: Sie erklären zweifelsfrei, dass Gewalt und Krieg im Namen der Religion „himmelschreiender Widerspruch“ sei.
Weitere Forderungen; Mamberti wiederholte hier Appelle des Papstes und verschiedener Kurienvertreter: atomare Abrüstung, ein Stopp der Atomtests und die friedliche Nutzung der Atomenergie; Schluss mit illegalem Waffenhandel und gemeinsamer Einsatz gegen Streubomben. Wörtlich: „Eine schnelle Antwort auf dieses Problem wird zu einem ethischen Imperativ.“
„Definitive Lösungen“ für dauerhaften Frieden brauche es in den aktuellen Krisengebieten: Darfur, Naher Osten, Irak und Myanmar/Burma. Der Heilige Stuhl befürworte die Errichtung einer Art ständigen Vermittlungsausschusses, um sich effektiver für die Konfliktprävention einzusetzen.


(rv 02.10.2007 bp)







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