Mit Nachdruck fordert das Ökumenische Patriarchat in Istanbul die neu gewählte türkische
Regierung auf, den Status des Patriarchats rechtlich anzuerkennen. Nach Meinung des
Sekretärs des Heiligen Synods, Archimandrit Elpidophoros Lambriniadis, müsse "die
de facto-Existenz des Patriarchats auch de jure anerkannt werden". Ohne diese
Anerkennung seien dem Patriarchat „in jeder Hinsicht die Hände gebunden" und ein offizieller
Dialog mit dem Staat zur offenen Frage des Kirchenbesitzes sei nicht möglich, so der
Archimandrit. Außerdem sinke die Zahl der griechisch-orthodoxen Gläubigen wie auch anderer
Minderheitenkirchen in der Türkei durch die Emigration weiter, sodaß „dringender Handlungsbedarf"
bestehe. Er habe den Eindruck, dass die Untätigkeit der Regierung in dieser Frage
eine “bewusste Taktik" darstelle, um das Patriarchat weiter zu schwächen. Das Gerichtsverfahren
gegen Bartholomaios I. wegen des Gebrauchs des Titels „Ökumenischer Patriarch" bei
einer Rede im Juli sei zwar unlängst eingestellt worden. Es sei aber nicht zugleich
zu einer offiziellen Anerkennung des Patriarchats als Rechtsperson gekommen.“