Der russisch-orthodoxe Patriarch Alexij II. reist nächste Woche nach Frankreich und
trifft dabei auch die Spitzen der katholischen Kirche des Landes. Am Mittwoch spricht
der Patriarch in der französischen Hauptstadt mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz,
Kardinal Jean Pierre Ricard, und dem Pariser Erzbischof André Vingt-Trois. Die Visite
solle „die alten freundschaftlichen Verbindungen zwischen der katholischen Kirche
in Frankreich und der russisch-orthodoxen Kirche bestärken“, wünscht sich Kardinal
Ricard laut einer Mitteilung der Bischofskonferenz. Alexij betonte in einem Interview
der Zeitschrift „La Vie“, dass Säkularisierung und religiöser Relativismus einer gemeinsamen
Antwort bedürfen, „die Orthodoxe und Katholiken geben können und müssen“. Zu einem
eventuellen Treffen mit Benedikt XVI. sagte der Patriarch, ein Russlandbesuch des
Papstes stehe nicht auf der Tagesordnung, sei aber „auch in den schwierigen Perioden
nie ausgeschlossen“ worden. Jedenfalls müsse ein solches Treffen zwischen den Oberhäuptern
der beiden größten christlichen Kirchen „von echten Fortschritten in unseren Beziehungen“
getragen - und nicht bloß als Medienereignis angelegt sein. (adnkronos 27.09.2007
gs)