Der Erfurter Bischof
Joachim Wanke hat die Reformprozesse in deutschen Diözesen verteidigt. „Veränderungen
gehören dazu, Kleider mussten immer angepasst werden“, sagte der Vorsitzende der Pastoralkommission
der deutschen Bischofskonferenz in Fulda. „Uns prägen Bilder von Pastoral, die
sich über Generationen hin verfestigt haben. Bestimmte Verfestigungen aus den letzten
zwei, drei Jahrhunderten sind nicht immer das Bild, das zukunftsbestimmend sein muss.“ Wanke
bedauerte den notwendigen Personalabbau. Reformen, Abrisse von Kirchen und einschneidende
Veränderungen ins Leben der Gläubigen seien in der Geschichte aber nicht ohne Beispiel. „Der
Ausbau von kirchlichen Anstellungen ist ein Zeitphänomen der Nachkriegszeit und des
sprudelnden Kirchensteueraufkommens. Es gibt Chancen und Möglichkeiten, Menschen in
der Kirche Arbeit und Brot zu geben, wir brauchten auch Mitarbeiter, aber es ist an
sich vermittelbar, dass bei Auflösung von bestimmen Möglichkeiten dann gekündigt werden
muss. Das ist eine menschliche Not, die auch seelsorglich begleitet werden muss, aber
ich weigere mich zu sagen, dass das alles unbarmherzige Härte von kirchlichen Arbeitgebern
ist, die keinen Blick haben für die Not von Menschen.“ (rv 27.09.2007 bp)