2007-09-27 17:13:28

D/Burma: Schick, Lasst die Mönche frei


RealAudioMP3 Auch heute hat es bei den Demonstrationen in Rangun wieder Tote gegeben. Laut Angaben des US-Senders CNN kamen zehn Menschen ums Leben. Vor dem gewaltsamen Vorgehen hatte das Militär die Zehntausenden Demonstranten aufgefordert, „innerhalb von zehn Minuten“ die Protestmärsche aufzulösen, sonst gebe es eine „extreme Aktion“. Schon gestern waren Soldaten nach Augenzeugenberichten mit Waffen, Schlagstöcken und Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen, wobei es auch mehrere Tote gab und bis zu 150 Verletzte.

In der Nacht zum Donnerstag haben Soldaten buddhistische Klöster in Rangun gestürmt und mehr als 100 Mönche festgenommen, um weitere Proteste zu verhindern. Dennoch haben bis zu 70.000 Demonstranten die Warnungen der herrschenden Militärregierung ignoriert und gingen erneut auf die Straße. Die Sicherheitskräfte haben darauf mit Schüssen auf die Menschenmenge reagiert. Mit Gebeten für den Frieden und für die Entwicklung des Landes versucht die Kirche in Burma die Demonstranten zu unterstützen, so der Erzbischof von Yangon und Generalsekretär der burmesischen katholischen Bischofskonferenz, Charles Maung Bo:

„Es ist eine Aufgabe, die alle Pfarrgemeinden am 1. Januar des vergangenen Jahres übernommen haben. Besonders in diesem schwierigen Moment sind alle Katholiken zum Gebet und zu besonderen Gottesdiensten eingeladen. Entsprechend dem kanonischen Recht und der Sozialdoktrin der Kirche sind Priester und Ordensbrüder an den aktuellen Protesten nicht beteiligt, und sie sind auch nicht Teil irgendeiner politischen Partei. Die Katholiken, genauso wie alle anderen Bürger, sind aber frei, ihrem Gewissen entsprechend zu handeln. Die Priester und die Ordensbrüder können geeignete Leitlinien anbieten.“

Nicht nur die Kirche vor Ort ist im Gebet bei den Demonstranten, sondern auch das Bistum Bamberg in Deutschland. Bei den Beratungen der deutschen Bischofskonferenz in Fulda betonte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick: er wünsche sich, dass die buddhistischen Mönchen in Birma heil aus dieser Situation wieder herauskommen und dass die gefangenen Mönche wieder freigelassen werden.

„Ich habe die Ordensleute unserer Diözese Bamberg gebeten, bei ihrem Ordenstag, den wir morgen und übermorgen feiern, auch an die buddhistischen Mönche in Birma zu denken, für sie zu beten, dass sie bei ihrem Kampf für Demokratie, Menschenrechte, für die gesellschaftlich notwendigen Veränderungen in Birma sich so einsetzen können, dass es Erfolg hat für die Menschen und dass ihnen dabei nichts zustößt, was sie schädigt an Leib und Seele.“

Den Mönche in Burma dürfe nichts böses getan werden, so Schick weiter. Denn sie würden sich friedlich für berechtigte Forderungen einsetzen.

„Die Mönche setzen sich ein für das Volk und das war ja nicht das erste Mal im Jahr 2007 so, sondern die buddhistischen Mönche in Birma haben sich immer wieder für das Volk eingesetzt. Und sie zu unterstützen, dass ist auch unsere Pflicht und ihnen geistig nah zu sein und ihren Kampf für Demokratie und Menschenrechte, für Freiheit des Volkes beizustehen, da dürfen wir und müssen wir alles tun, was uns möglich ist.“
(rv 27.09.2007 bp/ap)








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