Auch heute hat es
bei den Demonstrationen in Rangun wieder Tote gegeben. Laut Angaben des US-Senders
CNN kamen zehn Menschen ums Leben. Vor dem gewaltsamen Vorgehen hatte das Militär
die Zehntausenden Demonstranten aufgefordert, „innerhalb von zehn Minuten“ die Protestmärsche
aufzulösen, sonst gebe es eine „extreme Aktion“. Schon gestern waren Soldaten nach
Augenzeugenberichten mit Waffen, Schlagstöcken und Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen,
wobei es auch mehrere Tote gab und bis zu 150 Verletzte. In der Nacht
zum Donnerstag haben Soldaten buddhistische Klöster in Rangun gestürmt und mehr als
100 Mönche festgenommen, um weitere Proteste zu verhindern. Dennoch haben bis zu 70.000
Demonstranten die Warnungen der herrschenden Militärregierung ignoriert und gingen
erneut auf die Straße. Die Sicherheitskräfte haben darauf mit Schüssen auf die Menschenmenge
reagiert. Mit Gebeten für den Frieden und für die Entwicklung des Landes versucht
die Kirche in Burma die Demonstranten zu unterstützen, so der Erzbischof von Yangon
und Generalsekretär der burmesischen katholischen Bischofskonferenz, Charles Maung
Bo:
„Es ist eine Aufgabe, die alle Pfarrgemeinden am 1. Januar des vergangenen
Jahres übernommen haben. Besonders in diesem schwierigen Moment sind alle Katholiken
zum Gebet und zu besonderen Gottesdiensten eingeladen. Entsprechend dem kanonischen
Recht und der Sozialdoktrin der Kirche sind Priester und Ordensbrüder an den aktuellen
Protesten nicht beteiligt, und sie sind auch nicht Teil irgendeiner politischen Partei.
Die Katholiken, genauso wie alle anderen Bürger, sind aber frei, ihrem Gewissen entsprechend
zu handeln. Die Priester und die Ordensbrüder können geeignete Leitlinien anbieten.“
Nicht
nur die Kirche vor Ort ist im Gebet bei den Demonstranten, sondern auch das Bistum
Bamberg in Deutschland. Bei den Beratungen der deutschen Bischofskonferenz in Fulda
betonte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick: er wünsche sich, dass die buddhistischen
Mönchen in Birma heil aus dieser Situation wieder herauskommen und dass die gefangenen
Mönche wieder freigelassen werden.
„Ich habe die Ordensleute unserer Diözese
Bamberg gebeten, bei ihrem Ordenstag, den wir morgen und übermorgen feiern, auch an
die buddhistischen Mönche in Birma zu denken, für sie zu beten, dass sie bei ihrem
Kampf für Demokratie, Menschenrechte, für die gesellschaftlich notwendigen Veränderungen
in Birma sich so einsetzen können, dass es Erfolg hat für die Menschen und dass ihnen
dabei nichts zustößt, was sie schädigt an Leib und Seele.“
Den Mönche in
Burma dürfe nichts böses getan werden, so Schick weiter. Denn sie würden sich friedlich
für berechtigte Forderungen einsetzen.
„Die Mönche setzen sich ein für
das Volk und das war ja nicht das erste Mal im Jahr 2007 so, sondern die buddhistischen
Mönche in Birma haben sich immer wieder für das Volk eingesetzt. Und sie zu unterstützen,
dass ist auch unsere Pflicht und ihnen geistig nah zu sein und ihren Kampf für Demokratie
und Menschenrechte, für Freiheit des Volkes beizustehen, da dürfen wir und müssen
wir alles tun, was uns möglich ist.“ (rv 27.09.2007 bp/ap)