Auch heute hat es
bei den Demonstrationen in Rangun wieder Tote gegeben. Nach Informationen des US-Senders
CNN, der sich auf Augenzeugen berief, kamen zehn Menschen ums Leben. Vor dem gewaltsamen
Vorgehen hatte das Militär die bis zu 70.000 Demonstranten aufgefordert, „innerhalb
von zehn Minuten“ die Protestmärsche aufzulösen, sonst gebe es eine „extreme Aktion“.
Schon gestern waren Soldaten nach Augenzeugenberichten mit Waffen, Schlagstöcken und
Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen; dabei soll es mindestens drei Tote gegeben
haben, örtliche Medien sprechen von bis zu acht Opfern. Außerdem seien bis zu 150
Menschen verletzt worden. Der Erzbischof von Yangon und Generalsekretär der burmesischen
katholischen Bischofskonferenz, Charles Maung Bo, sagte gegenüber Radio Vatikan:
„Die
Kirche in Myanmar betet für den Frieden und für die Entwicklung des Landes. Es ist
eine Aufgabe, die alle Pfarrgemeinden am 1. Januar des vergangenen Jahres übernommen
haben. Besonders in diesem schwierigen Moment sind alle Katholiken zum Gebet und zu
besonderen Gottesdiensten eingeladen. Entsprechend dem kanonischen Recht und der Sozialdoktrin
der Kirche sind Priester und Ordensleute an den aktuellen Protesten nicht beteiligt,
und sie sind auch nicht Teil irgendeiner politischen Partei. Die Katholiken, genauso
wie alle anderen Bürger, sind aber frei, ihrem Gewissen entsprechend zu handeln. Die
Priester und die Ordensleute können geeignete Leitlinien anbieten.“
In
der Nacht zum Donnerstag haben Soldaten buddhistische Klöster in Rangun gestürmt und
mehr als 100 Mönche festgenommen, um weitere Proteste zu verhindern. Massendemonstrationen
fordern seit Wochen mehr Demokratie in Burma.