Vatikan begrüßt weibliche Arbeitskraft im Tourismus
Der Vatikan begrüßt die Arbeitskraft von Frauen im Fremdenverkehr. Zum des Welttags
des Tourismus am 27. September – also an diesem Donnerstag - veröffentlichte der päpstliche
Migrantenrat eine Botschaft mit dem Titel „Der Tourismus, offene Tür für die Frauen“.
Hier die Kernsätze dieses Dokumentes: „In diesem Jahr ist der Welttag des
Tourismus den Frauen gewidmet, denen der Tourismus ja eine vielfältige Gelegenheit
gibt, in die Welt der Arbeit einzutreten, was heute zwar sehr schwierig und ein echter
Konkurrenzkampf ist. …Der Tourismus steht im Einklang mit den psychologischen Charakteristiken
der Frau, mit ihrem organisatorischen Talent und ihrer Kontaktfreudigkeit. Die Sensibilität
und das weibliche Anpassungsvermögen finden in diesem Sektor zahlreiche Möglichkeiten,
sich kompetent zu zeigen und von den einfachsten Arbeiten zu Ebenen höchster Verantwortung
emporzusteigen.
…Was den Beruf angeht, so ist die
weibliche Qualifikation, obwohl die Verantwortlichen im Arbeitsbereich zu 30% Frauen
sind, doch immer noch gering, was sich klar auf den Lohn auswirkt, der für die Frauen
leider immer noch nach unten tendiert. Das vorgezeichnete Ziel: gleiche Arbeit – gleicher
Lohn, ist leider noch weit entfernt.
… Um eine wahre
Gleichstellung der Rechte zu erlangen und folglich eine Gleichheit was Arbeit, Lohn,
religiöse Freiheit angeht, so ist noch viel zu tun. Jedenfalls aber wirkt die Frau
dank ihres Einsatzes im Tourismus darauf hin, diese Ungleichheiten zu überwinden und
mit dem Mann zusammen gleiche Verantwortung zu teilen, wie es im Bild des Schöpfers
in der Genesis gewollt ist.“ Was ist damit gesagt? Wir haben beim Sekretär
des Migrantenrates, Erzbischof Agostino Marchetto, nachgehakt. Inwiefern ist der Tourismus
eine offene Tür für Frauen?
„In den zahlreichen Sektoren der Tourismusindustrie
finden mehr als 200 Millionen Personen Arbeit. Das heißt: Tourismus ist in der Tat
ein Motor für die Industrie und eine enorme Erwerbsquelle. Das betrifft in besonderer
Weise die Frauen. Denn wie die ILO, die Internationale Arbeits-Organisation festhält,
stellen Frauen die Überzahl der Arbeitslosen. Damit nicht genug, sind sie – woran
ich hier ausdrücklich erinnere – besonders von Armut betroffen. Immer noch bestehen
Unterschiede, was ihre Arbeitssituation und ihren Lohn im Vergleich zu den Männern
angeht.“
Allerdings: Auf den Schultern der Frauen ruht – de facto und überwiegend
- auch die Last der Familienarbeit. Wegen der periodischen Arbeitszeiten im Tourismus
bedarf es da besonderer Fähigkeiten zum Zeitmanagement, räumt Erzbischof Marchetto
ein.
„Gewiss verlangt die Arbeit im Tourismus gerade den Frauen mehr Einsatz
ab, vielleicht auch neue Formen, die Mutterschaft zu leben oder andere Schwierigkeiten
zu bestehen, die sich mit der Saisonarbeit mit ihren aufreibenden Arbeitszeiten verschärfen“
Das
Dokument des Rates zum Welttag des Tourismus hebt auch die Rolle der Frau in der Tourismusseelsorge
hervor. Marchetto:
„Ein pastorales Engagement ist den Frauen zugänglich,
es besteht ja bereits, und zwar zum Vorteil der Touristen. Das erkennen wir an und
fördern es.” (rv 26.09.2007 gs)