2007-09-26 16:54:11

D: Lehmann fordert menschennahe Reformen


Kirche müsse trotz Sparkurs und weniger Pfarreien menschennah bleiben. Das haben die deutschen Bischöfe betont. Durch die Zusammenlegung von Pfarreien ziehe Kirche sich keineswegs „einfach aus der Fläche zurück“. Die Diözesen müssten sich grundsätzlich der Herausforderung stellen, Kirche einladend sichtbar zu machen, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann.
"Die Konzentration, die hier geschieht, muss aufpassen, dass Krankenhäuser, Sozialstationen, Schulen und Kindergärten nicht isoliert werden, damit sie auch eingebunden werden. Die Kirche darf nicht ihr Gesicht verlieren, wohl aber ihr Aussehen verändern, um unter ebenfalls veränderten Bedingungen dem Menschen dort zu begegnen, wo der Alltag gelebt wird."
Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung im April in Kloster Reute hatten sich die deutschen Bischöfe in einem Studientag mit der Neuordnung der Pastoral in den Diözesen auseinandergesetzt. Trotz der enormen Unterschiede zwischen den Bistümern seien die finanziellen wie pastoralen Bedürfnisse gut Vergleichbar. Dazu der Vorsitzende der Pastoralkommission, Bischof Joachim Wanke aus Erfurt:
"Die Problematik ist, in der Fläche präsent zu bleiben. Auch bei ausgedünnten Ressourcen. Da wird es ohne Zweifel zu liturgischen Konzentrationen kommen, aber es werden Lebensvorgänge von Kirche im Bereich der Diakonie, aber auch der Verkündigung des Zeugnisgebens, bleiben. Auch ohne klerikale Präsenz."
Mit den – so Wanke – „drei Grundsäulen kirchlichen Lebens“, mit Verbänden, der Caritas und den Orden, stünden jetzt Gespräche an. In einer in Fulda vorgestellten Arbeitshilfe sind die Überlegungen der Oberhirten zusammengefasst. Ihr Titel: „Mehr als Strukturen…“.
"Es gehört zu den Aufgaben von Leitung, zur Entlastung auch eines voranschreitenden Lebensprozesses, Entscheidungen zu treffen. Und wenn dort Leitungen versagen, dann bedeutet das einen Schaden für den gesamten Organismus. Vergleichen Sie doch nur einmal Kreisreformen und Gebietsreformen im politischen Bereich. Da haben wir in der Kirche noch relativ wenig Schwierigkeiten."
 







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