Etwa 20.000 Menschen haben heute in Rangun erneut gegen das Militärregime demonstriert.
Angeführt wurde ihr Zug wieder von buddhistischen Mönchen. Die Demonstration verlief
ohne Zwischenfall; die Agentur Reuter berichtet, dass nach Ende der Demonstration
schwerbewaffnete Sicherheitskräfte im Zentrum der langjährigen Hauptstadt Stellung
bezogen haben. Bei vielen Beobachtern wächst die Befürchtung, dass das Regime gegen
die Massenproteste zur Gewalt greifen wird. Der Religionsminister hatte gestern Abend
über die staatlichen Medien mit "Maßnahmen" gedroht, wenn sich die mitdemonstrierenden
Mönche nicht an Recht und Gesetz hielten. Vor etwa 20 Jahren hatte das Regime einen
Straßenaufstand blutig niedergeschlagen. Der Dalai Lama, Oberhaupt der tibetischen
Buddhisten, appelliert an die Regierung des früheren Birma, sich dem Dialog zu öffnen.
Der katholische Erzbischof von Rangun ruft alle Gläubigen zum Gebet auf.