Zum ersten Mal überhaupt
in der Geschichte haben sich in diesen Tagen Priester, Diakone und Ordensleute aus
aller Welt getroffen, die den Roma oder Sinti angehören. “Mit Christus im Dienst des
Zigeunervolkes“ lautete das Motto des Treffens, das vom Päpstlichen Migrantenrat ausgerichtet
wurde. Erzbischof Agostino Marchetto ist der Sekretär dieses Vatikan-Rates... und
erzählte uns mehr über die Premiere von Rom. "Die Zigeunerbevölkerung setzt sich
aus verschiedenen Gruppen und Ethnien zusammen. Unter ihnen sind am meisten bekannt
Roma, Sinti, Manouche, Kalé, Yéniches und Xoraxané. Wir schätzen, dass die geweihten
Zigeuner etwa hundert sind. Eine beträchtliche Zahl, etwa zwanzig, zeigt Indien auf,
es folgt Ungarn mit zehn Presbyter, so auch die Slowakei und Spanien. Frankreich ist
bis jetzt das einzige Land, dessen National-Direktor der Zigeuner-Seelsorge ein Priester
aus ihren Reihen ist, dem ein anderer Priester, drei Diakone und 2 Ordensfrauen zur
Seite stehen." Mit den Problemen, die Sinti und Roma in unseren Breiten haben,
sehen sich auch die geweihten Personen unter ihnen konfrontiert, berichtet Erzbischof
Marchetto: "Randdasein und Armut; Mangel an Standplätzen, die so genannten “Zigeunerlager“;
Schwierigkeiten bei der Einschulung der Kinder, folglich eine hohen Rate von Analphabeten
(ja nach Region variiert diese Zahl zwischen 50 und 100%); Vorurteile negative Stereotypen
bis zu Formen des Rassismus; Schwierigkeit für die Zigeuner, Arbeit, eine Berufsausbildung
und Gesundheitsfürsorge zu bekommen. Zu diesen Problemen gesellt sich ein Gefühlt
der Minderwertigkeit, ein selbst gewähltes Randdasein, Misstrauen, Distanz von der
sie umgebenden Gesellschaft. Das alles hat seinen Niederschlag auch auf die Berufung
der Zigeuner. So kann es sein, dass zum Beispiel einige Priester und Ordensmänner
nicht als das erscheinen wollen, was sie sind, nämlich Zigeuner, aus Angst dann diskriminiert
zu werden. Nicht wenige Familien betrachten jedoch die Berufung als ein Geschenk und
ein echtes Gut für ihre Kinder, jedoch kann die Angst, diese könnten ihre ethnische
Identität verlieren, sie auch gegen diese Lebensentscheidung stellen." (rv 23.09.2007
sk)