2007-09-23 14:18:16

Vatikan: Im Dienst an Sinti und Roma


RealAudioMP3 Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte haben sich in diesen Tagen Priester, Diakone und Ordensleute aus aller Welt getroffen, die den Roma oder Sinti angehören. “Mit Christus im Dienst des Zigeunervolkes“ lautete das Motto des Treffens, das vom Päpstlichen Migrantenrat ausgerichtet wurde. Erzbischof Agostino Marchetto ist der Sekretär dieses Vatikan-Rates... und erzählte uns mehr über die Premiere von Rom.
"Die Zigeunerbevölkerung setzt sich aus verschiedenen Gruppen und Ethnien zusammen. Unter ihnen sind am meisten bekannt Roma, Sinti, Manouche, Kalé, Yéniches und Xoraxané. Wir schätzen, dass die geweihten Zigeuner etwa hundert sind. Eine beträchtliche Zahl, etwa zwanzig, zeigt Indien auf, es folgt Ungarn mit zehn Presbyter, so auch die Slowakei und Spanien. Frankreich ist bis jetzt das einzige Land, dessen National-Direktor der Zigeuner-Seelsorge ein Priester aus ihren Reihen ist, dem ein anderer Priester, drei Diakone und 2 Ordensfrauen zur Seite stehen."
Mit den Problemen, die Sinti und Roma in unseren Breiten haben, sehen sich auch die geweihten Personen unter ihnen konfrontiert, berichtet Erzbischof Marchetto: "Randdasein und Armut; Mangel an Standplätzen, die so genannten “Zigeunerlager“; Schwierigkeiten bei der Einschulung der Kinder, folglich eine hohen Rate von Analphabeten (ja nach Region variiert diese Zahl zwischen 50 und 100%); Vorurteile negative Stereotypen bis zu Formen des Rassismus; Schwierigkeit für die Zigeuner, Arbeit, eine Berufsausbildung und Gesundheitsfürsorge zu bekommen. Zu diesen Problemen gesellt sich ein Gefühlt der Minderwertigkeit, ein selbst gewähltes Randdasein, Misstrauen, Distanz von der sie umgebenden Gesellschaft. Das alles hat seinen Niederschlag auch auf die Berufung der Zigeuner. So kann es sein, dass zum Beispiel einige Priester und Ordensmänner nicht als das erscheinen wollen, was sie sind, nämlich Zigeuner, aus Angst dann diskriminiert zu werden. Nicht wenige Familien betrachten jedoch die Berufung als ein Geschenk und ein echtes Gut für ihre Kinder, jedoch kann die Angst, diese könnten ihre ethnische Identität verlieren, sie auch gegen diese Lebensentscheidung stellen."
(rv 23.09.2007 sk)







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