Immer mehr Staaten
der Welt verzichten auf die Todesstrafe, doch gleichzeitig steigt die Zahl der Exekutionen.
Allein China vollstreckte letztes Jahr in mindestens 5000 Fällen die Todesstrafe.
Ende Oktober wird die UNO-Vollversammlung über ein weltweites Moratorium, also eine
Aussetzung der Todesstrafe beraten. Ein Vorhaben, das der Heilige Stuhl unterstützt.
Kardinal Renato Raffaele Martino, Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit
und Frieden:
„Als ich den Heiligen Stuhl als Diplomat bei der UNO vertrat,
war ich einer der ersten Verfechter eines Moratoriums für die Todesstrafe. Allerdings
ist es damals nicht durchgegangen, weil wir zu wenige waren. Ich wünsche mir, dass
das Moratorium nun vorgeschlagen wird, und dass gut gerechnet wird, dh dass die Zahl
der Abgeordneten ausreicht, die gegen die Todesstrafe stimmen. Andernfalls steuern
wir auf einen weiteren Misserfolg zu. Man kann nicht ein Verbrechen mit einem weiteren
Verbrechen ahnden. Einen Menschen zu töten, ist ein Verbrechen. Gott allein kann uns
das Geschenk des Lebens nehmen.“
Derzeit verzichten 130 Staaten weltweit
auf die Verhängung oder die Exekution der Todesstrafe. (rv 22.09.2007 gs)