2007-09-20 16:58:18

Libanon: Bischof klagt Drahtzieher des Anschlags an


RealAudioMP3 Sechs Tage vor der Präsidentschaftswahl ist der Libanon erneut von einem politischen Anschlag erschüttert worden. Gestern wurde Antoine Ghanem christlichen Falange-Partei durch einen Sprengsstoffanschlag getötet. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Anschlag auf den anti-syrischen Politiker. Solche Terrorakte zielten darauf ab, die Stabilität des Landes zu untergraben und seien inakzeptabel. Ban rief alle Libanesen dazu auf, Ruhe zu bewahren und den Dialog zur nationalen Versöhnung fortzusetzen.
Wir haben mit dem maronitischen Bischof von Byblos (Libanon), Bechara Rai gesprochen:

„Dahinter stecken meines Erachtens all die, die nicht die Stabilität des Libanon wollen. Wir zahlen hier im Libanon auf regionaler Ebene den Preis für eine internationale Strategie. Man weiß, dass die konfessionellen Konflikte zwischen Schiiten und Sunniten im Irak Auswirkungen haben auf den ganzen Nahen Osten, und damit auch auf uns – das steckt letztlich dahinter! Wenn man eine Lösung erreichen will, muss man mit der sunnitischen Seite, also mit Saudi-Arabien und Ägypten und schließlich mit den USA sprechen und auf der anderen Seite auch mit den Schiiten im Iran und Syrien.“

Die Schuld liege auf beiden Seiten, so der Bischof:

„Alle bekommen Unterstützung von außen! Leider muss ich das allen Seiten zum Vorwurf machen: Christen und Moslems. Diejenigen, die Unterstützung von außen suchen - sei es von schiitischer oder sunnitischer Seite, ob vom Westen oder vom Osten- , sind meiner Meinung nach verantwortlich für all die Verbrechen, die im Libanon begangen werden, weil sie nur ihr Eigeninteresse verfolgen. Das ist nicht gut, weder für das libanesische Volk noch für den Staat.

 
(rv 20.09.2007 mc)








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